
Ausstellung: BORN IN KOREA – Made in NRW im Düsseldorfer Landtag
Drei Künstler – drei Positionen – eine Verbindung: Zwischen Herkunft und Gegenwart, zwischen Erinnerung und Transformation. Gisoo Kim, Jae Jin Park und Yongchang Chung leben und arbeiten in NRW, ihre Wurzeln aber reichen tief nach Korea. Ihre Werke erzählen von Licht und Dunkel, von Verletzlichkeit und Widerstandskraft, vom Sichtbarwerden innerer Welten. Die Ausstellung bringt ihre künstlerischen Sprachen in einen vielschichtigen Dialog – poetisch, fragil und voller Kraft.
Die Ausstellung bringt drei individuelle Handschriften zusammen, verbunden durch einen gemeinsamen Resonanzraum – voller Poesie, Tiefe und leiser Kraft.
Sie wird von Dr. Ulrike Lehmann, Kunsthistorikerin, kuratiert. Sie findet in den Räumen der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag statt und wurde auch von ihr organisiert.
Jae Jin Park und Yongchang Chung wohnen und arbeiten in Düsseldorf, Gisoo Kim in Essen. Kim wurde 1971 in Seoul geboren. Sie arbeitet mit fotografischen Bildelementen, die sie mit Fäden vernäht zu einer Art Collage. Die Bildelemente stammen meist aus unterschiedlichen Bildwelten und Motiven, die die Künstlerin verbindet zu einem neuen Bild, das durch die Vernähung und Verbindung einen unwirklichen und traumhaften Charakter erhält. Der gestickte Faden übernimmt die Funktion der gezeichneten Linie, die zugleich ein tiefes Eintauchen verhindert.
Kim hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Magdalena Jetelová und Prof. Irmin Kamp studiert. Sie wurde Meisterschülerin bei Kamp. Zuvor studierte sie von 1997 bis 2001 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. Franz Ehrhard Walter und Prof. Wiebke Siem. Bereits 1995 absolvierte sie mit einem Bachelor of Fine Arts ihr Studium an der Seoul City University in Süd-Korea. Sie wird von der Düsseldorfer Galerie Clara Maria Sels vertreten.
Auffällig im Œuvre von Yongchang Chung ist die vorherrschende Schwarz-Weiß-Palette. Er malt seine Bilder mit koreanischer Tusche auf Leinwand. Seine Porträts strahlen eine intensive, fast intime Präsenz aus. Gesichter voller Emotion treten in direkten Dialog mit dem Betrachter und berühren ihn tief. Ebenso eindrucksvoll sind Hände – ein Symbol für Berührung, Ausdruck und Vergänglichkeit. Seine Werke tragen die Spuren tief verwurzelter Erinnerungen – Erlebnisse, die nicht nur Schmerz, sondern auch Widerstandskraft und Hoffnung in sich tragen.
Geboren ist Chung 1957 in Mokpo, Südkorea. Kurz nach dem Gwangju-Aufstand 1980 emigrierte er nach Deutschland, studierte in Kassel und Düsseldorf bei Prof. Konrad Klapheck und Prof. A.R. Penck. Er wurde Meisterschüler von Penck und entwickelte eine Kunst, die den Menschen zwischen Leben, Leid und Hoffnung einfängt. Der Künstler wird von der Düsseldorfer PART2GALLERY vertreten.
Jae Jin Park wurde 1971 in Chungnam geboren. 1991-95 studierte sie Malerei an der Chugye University for the Arts, Seoul. Nachdem sie nach Deutschland kam, folgte 1998-2003 das Studium der Freien Kunst an der HBK Saar, Saarbrücken, wo sie Meisterschülerin bei Prof. Daniel Hausig wurde. Sie beschäftigt sich thematisch mit den Wechselwirkungen von Licht und Raum.
Ihre Arbeit „Lichtraum (Kokon)“ besteht aus vielen kleinen leeren Verpackungsschachteln, die sie zu kleinen Räumen umfunktionierte. Raum neben Raum wird daraus ein kleines Hochhaus. Auf den Oberseiten gibt es eine Öffnung, wie eine Art Fenster, durch das Licht einfällt. Park möchte die Räume durch das einfallende Licht sichtbar machen.
Licht ist ein Zeichen, das etwas belebt, den Raum „bewohnt“ und durch die immaterielle Erscheinung existiert. Das „innere“ geistige Licht im Menschen und das natürliche oder Süden.
Die Ausstellung wird am 2. September um 18 Uhr eröffnet.
Zur Eröffnung sprechen
- Yvonne Gebauer MdL, Sprecherin für Kultur,
- Ulrike Lehmann, Kuratorin der Ausstellung und
- Rainer Matheisen, Honorarkonsul der Republik Korea.
Der Titel seines Kurzvortrags lautet “Freiheit in Gefahr: Menschenrechte im geteilten Korea und weltweit.” Freiheit, Frieden und Menschenrechte: danach sehnt sich die Bevölkerung auf der koreanischen Halbinsel schon lange, insbesondere im Norden des Landes. Doch ein brutales Regime unterdrückt das eigene Volk und bedroht durch die enge Zusammenarbeit mit Russland zunehmend auch die Sicherheit im demokratischen Zusammenarbeit antidemokratischer Autokratien weltweit.
Ebenso wird der Leiter der Botschaft der Republik Korea, Außenstelle Bonn, Jaehoon Min zur Eröffnung erwartet.
Eine Anmeldung unter FDP.FRAKTION.NRW/Vernissage ist aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen erforderlich und wird erbeten bis zum 28. August 2025.
Dauer der Ausstellung: bis 30. Oktober.